«Amori. Die Inseln»
Bericht / verlag die brotsuppe Biel / erscheint im Herbst 2020
Neun Männer und Frauen aus dem Lager Moria auf der Insel Lesbos, Geflüchtete und Aktivistinnen, erzählen der Autorin (oder ihrem fiktiven Alter Ego Henny L), was es braucht, um dort zu überleben. Es geht um Hunger, Kälte, Hitze, Warten, Gewalt und um den radikalen Kontrollverlust über das eigene Leben.
AMORI. DIE INSELN ist keine Chronik der Skandale, sondern ein dokumentarischer Bericht, der mit literarischen Mitteln die grösstmögliche Nähe zu den Beteiligten sucht. Jahrhundertealte, europäische Praxis wird dokumentiert: die Selektion und das Lager.
Die Protagonistinnen setzen ihr die ganz eigenen Vorstellungen von persönlicher Erfüllung und Freiheit entgegen.
«Wie die Milch aus dem Schaf kommt»
Roman / verlag die brotsuppe / Biel 2019 / im Buchhandel erhältlich
«Ein umfangreicher aber auch umwerfender Roman. Ein grosses Unterfangen, das Bewunderung verdient.». Martin R. Dean (Schriftsteller)
«Ein unglaublich gut und packend geschriebenes Buch, das anregt und berührt. Anhand wunderbarer Personen wird eine spannende, vielschichtige Geschichte über die Tragik und die Chancen von Migration erzählt, die dennoch ihre literarische Leichtigkeit behält.» Luc Schaedler (Filmemacher)
«Ein schwergewichtiges Stück Literatur in starken Sätzen, raumfüllend und mit grossem Gestus erzählt.» Gallus Frei-Tomic (Literaturblatt)
«Es gibt nur den Ort, an dem wir sind, erkennt Selma Einzig, die Protagonistin im Roman ‚Wie die Milch aus dem Schaf kommt‘. Doch wie gelangen wir an diesen Ort? Diese Frage stellt Johanna Lier ins Zentrum ihres Romans. Sie erzählt darin von einer Entdeckungsreise auf vages Terrain. Im chassidischen Galizien stösst Selma auf ihre Ahnfrau Hannah, die im 19. Jahrhundert mit ihrer Familie vor Armut und Verfolgung ins Thurgauische entfloh. Im heutigen Israel macht sich Selma auf die Suche nach dem, was das Jüdische ist. Diese doppelte Erzählbewegung rührt auch ans Persönliche. Doch hinter den Fragen nach Herkunft und Heimat steckt mehr. Johanna Lier geht es in ihrem opulenten, sich fein verästelnden Roman um Geschichte und Verantwortung, es geht ihr um Flucht und Grenzen, es geht um Menschlichkeit und wieviel wir selbst dazu beitragen können.
Für diese leidenschaftliche Recherche erhält Johanna Lier eine literarische Auszeichnung der Stadt Zürich.» (Laudatio 2019)
«Meine Worte brechen eure Grenzen»
von Parwana Amiri14 Briefe / essais agités / Zürich 2020 / im Buchhandel erhältlich
Übersetzung aus dem Englischen: Johanna Lier
«Wir reisen auf Motorrädern, überfüllten Pick-ups und Lastwagen durch steinige Wüsten. Wir passieren endlose Weiten, bewältigen Berge und Flüsse. Wir bezwingen Zäune und durchqueren die Meere. Wir begegnen Polizisten, Soldaten, Menschenschmugglern und Dieben. Wir sind Kinder, Jugendliche; wir sind mit unseren Familien unterwegs, mit unseren Grossmüttern und Grossvätern oder kranken Verwandten. Wir sind einfach Menschen mit tausend unterschiedlichen Geschichten.»
Parwana Amiri ist eine junge Frau, die 2018 mit ihrer Familie aus Afghanistan floh und auf ihrer Odyssee im Herbst 2019 im Lager Moria auf Lesbos strandete. «Als ich, in Moria angekommen, die täglichen Probleme all dieser Menschen sah, konnte ich nicht untätig bleiben. Ich musste etwas tun». So hat die Autorin begonnen, einen Blog zu schreiben: Briefe an die Welt, die vom Leben der Geflüchteten im Lager Moria erzählen.
trobadora.montage
Chapbook #6 / essais agités / Zürich 2019 / im Buchhandel erhältlich
Sechs Texte von Ivona Brđanović, Nina Fargahi, Annette Hug, Johanna Lier, Gianna Molinari und Natascha Wey — ausgelöst durch Irmtraud Morgners Roman «Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura»
Projekte im Jull – junges Literaturlabor Zürich
Die JULL Ready-Prints sind erhältlich bei: www.jull.ch«GLANZ UND ELEND DER DÖRFER AN DER KEMPT»: Ein Gemeinschaftswerk mit der 3. Sekundarklasse Kreis Illnau-Effretikon (2020)
«FROZE TO DEATH»: Ein Gemeinschaftswerk mit der 2. Sekundarklasse Kreis Marthalen (2019)
«FEBEN – Eine Liebesgeschichte»:
4. JULL-Ministipendium (2019)
Feben ist der Bericht über eine Flucht und zugleich die Geschichte eines jungen Mannes und einer jungen Frau, die nur für kurze Zeit zusammen sein konnten, bevor sie sich auf unbestimmte Zeit trennen mussten.
Tekali Kidane ist mit der Aufnahmeklasse der Stadt Zürich zum ersten Mal ins JULL gekommen und schrieb über mehrere Monate an seiner Geschichte. Daraus ist eine eindrückliche und anrührende Liebesgeschichte geworden: Feben!
Eine Sekundarklasse aus dem Schulhaus Kappeli in Altstetten schreibt während dreier Jahre zum Thema Flucht; es entstehen Geschichten, Monologe, Dialoge, Experimente, Biografien, arrangiert zu einem chorischen Werk. Zu hören bei JullTube oder im Radio Jull
«BRING MIR JAGDFANG»
Roman / Offizin Verlag / Zürich 2016 / im Buchhandel erhältlich
«Da ist ein Gefühl, das im Stück ‚Summertime‘ von Georges Gershwin zu finden ist – Hitze, Schwüle, die Spannung zwischen ‚lass mal‘ und ‚ich mach das jetzt‘. Die Sprache ist, als würde sie über einen hinwegfließen, und ehe man sich versieht, ist man Bestandteil dieses ‚ich mach jetzt nix, es ist zu heiß‘ und‚ man müsste mal Ordnung schaffen‘. So entsteht eine seltsame Empfindung, hervorgerufen durch die Anmutung der Ungerechtigkeit und diesem ‚man stirbt halt, machen Sie davon kein so großes Aufhebens’». Christine Krokauer
«Grossartig zeichnet Lier das Bild der resignierten EuropäerInnen in Nigeria, die hierher kamen, um zu helfen, die jedoch kläglich scheiterten. Was bleibt, ist ein überheblicher Zynismus, der schleichend in erschreckenden Rassismus übergeht.» Silvia Süess
«…energiegeladen, störrisch, irritierend. Verwebt die Auswandererthematik geschickt mit den Traumata des zurückgelassenen Lebens.» Rainer Weiss
«WORT, KLANG UND BILD: LYRIK IM GESPRÄCH»
«TURBULENCE AND RECONSTRUCTION – TRANSDISCOURS 2»
Literatur

Journalismus
Projekte
Unter welch prekären Bedingungen Kulturschaffende oft arbeiten, ist ein Thema, das die Zürcher Autorin Johanna Lier seit längerem umtreibt. So schrieb sie im Mai in der WOZ über KünstlerInnen und das Prekariat (siehe WOZ Nr. 18/12). Und nahm sich selbst als Beispiel: «Doch will ich nicht klagen. Es geht mir gut. Sehr gut sogar, wenn ich meine Situation vergleiche mit jener meiner Bekannten in Teheran, Buenos Aires, Tel Aviv oder Beirut … oder nur mit jener der Kassiererin in der Migros um die Ecke. Sogar Bekannte, die in einer Grossbank traumhafte Saläre einstreichen, beneiden mich um mein Leben, da ich tue, was ich will, aus Leidenschaft arbeite und bereit bin, den Preis des Lebens von der Hand in den Mund zu bezahlen – wenn sie sich auch nicht vorstellen können, wie so etwas funktionieren soll.» Johanna Lier, Schauspielerin, Regisseurin, Autorin, hat sich in den letzten Jahren vor allem mit ihren Dichtungen einen Namen gemacht, wobei sie sich mit vielfältigen lyrischen Traditionen der ganzen Welt auseinandersetzt. «Ja. Ich bin ein freies, modernes Subjekt. Denn meine Prekarisierung als Künstlerin unterliegt der Illusion, selbst gewählt zu sein.» Was sie im Mai in der WOZ formulierte, dürfte sie also weiter beschäftigen…
Silvia Süess
Watch the Med Alarm Phone Investigations
thesocietyforcuriousthought.com
Investigations – Forensic Architecture
HSLU Hochschule für Kunst und Design Luzern
Edition das fröhliche Wohnzimmer
fiction – literarisches onlineprojekt berlin
valigie rosse – verlagskollektiv livorno
rokfor.ch (Publikationsplattform)
l’ajar – collectif littéraire romand
Entwürfe Zeitschrift für Literatur
Literaturschweiz.ch – Literaturportal